Viele-Welten-Interpretation

Die Viele-Welten-Interpretation (VWI; von englisch many-worlds interpretation, Abk.: MWI) ist in der Physik eine Interpretation der Quantenmechanik. Sie geht ursprünglich auf den US-amerikanischen Physiker Hugh Everett III. zurück und grenzt sich in ihrem grundlegenden Ansatz deutlich von der traditionellen Kopenhagener Deutung (Bohr/Heisenberg) ab.[1] Andere Namen sind Everett-Interpretation, EWG-Interpretation (Everett/Wheeler/Graham), Theorie der universellen Wellenfunktion, Viele-Vergangenheiten-Interpretation, Viele-Welten-Theorie oder schlicht Viele-Welten. Es gibt auch heute noch ein großes Interesse an dieser Interpretation und auch unterschiedliche Auffassungen, wie ihr Bezug zur Realität zu verstehen ist.[2]

Everett postulierte im Jahre 1957 „relative“ quantenmechanische Zustände. Der US-Physiker Bryce DeWitt verbreitete diesen Ansatz dann in den 1960er und 1970er Jahren unter Viele-Welten und bezeichnete damit die unterschiedlichen möglichen Zustände des Quantensystems nach einer Messung.[3] Die VWI enthält keinen Kollaps der Wellenfunktion und erklärt dessen subjektives Erscheinen mit dem Mechanismus der Quanten-Dekohärenz, was die physikalischen Paradoxa der Quantentheorie, wie das EPR-Paradoxon und das Schrödingers-Katze-Paradoxon, auflöst, da jedes mögliche Ergebnis jedes Ereignisses in seiner eigenen Welt realisiert ist.

  1. Hugh Everett III: “Relative State” Formulation of Quantum Mechanics. In: Reviews of modern physics. Vol. 29, 1957, S. 454–462, doi:10.1103/RevModPhys.29.454.
  2. Max Tegmark: Many Worlds in Context. Massachusetts Institute of Technology (Cambridge/USA) 2009, arxiv:0905.2182v2.
  3. Bryce S. DeWitt: Quantum mechanics and reality. In: physicstoday. Vol. 23, Nr. 9, 1970, S. 30, doi:10.1063/1.3022331.

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